Stefan Bischoff

Standing-Mile in Groß Dölln: Privates Kräftemessen

Am vergangenen Samstag trafen sich auf dem „Driving Center Groß Dölln“ die Besitzer hochgezüchteter Sportwagen, getunter Import-Racer und exklusiver Supersportwagen, um bei einem intimen Kräftemessen den Schnellsten unter ihnen zu ermitteln. Veranstalter dieses privaten „Long Distance Race“ über eine Meile (1,609 Km) waren die Jungs von „Race at Airport“, die normalerweise Viertelmeilen-Rennen ausrichten. Diesmal ging es also über die große Distanz. Doch anders als etwa bei anderen Rennen in den USA wurde in Groß Döllen stehend gestartet. Auf einer Strecke von knapp 1,6 Kilometern hatten die Fahrer dann Zeit, das Maximum aus ihren Boliden herauszuholen. Ist beim Viertelmeilen-Rennen die Traktion am Start mit das Wichtigste, kommt es bei der langen Distanz auch auf den Topspeed an. Immerhin wurden Geschwindigkeiten von deutlich mehr als 300 km/h erwartet. Teilnahmeberechtigt waren denn auch nur Boliden mit mindestens 500 PS, Motorräder mussten über einen Topspeed von mehr als 300 km/h verfügen.

Um den Deutschen mal zu zeigen, wo der Hammer hängt, waren sogar „Prominente“ aus Russland angereist. Einige der Schnellsten des bekannten „Moscow Unlim 500+“-Rennens hatten extra rübergemacht. Sie brachten ihre ultraheiß gemachten Nissan GT-R und Porsche 911 Turbo aus dem Hause Switzer mit. PS-Größenordnungen um die 1000 PS sind hier keine Seltenheit. Doch auch aus deutschen Landen wurde einiges Aufgefahren. So hatten sich diverse Toyota Supras mit teils deutlich über 1000 PS ebenso eingefunden wie ein mit Ethanol betankter Koenigsegg CCXR (über 1000 PS) und einige hochgezüchtete Audi-RS und Mercedes AMG-Modelle.

Nachdem ein böse schneller Allrad-Porsche aus Russland knapp 313 km/h am Ende der Meile auf dem GPS-Gerät verbuchte, rüsteten speziell die Supras noch einmal nach. Es begann ein erbitterter „Kampf“ um eine neue Bestmarke, die schlussendlich von einem Privatwagen – es wurde in verschiedenen Klassen gewertet – erzielt wurde. Mit stark angehobenem Ladedruck und einer daraus resultierender Leistung von über 1400 PS donnerte die Startnummer 17 mit beängstigenden 347,9 km/h über die Zielgrade. Schneller ist derzeit in ganz Deutschland wohl niemand. Selbst die angereisten Profis mit reinrassigen Rennwagen und Hayabusas mit Turboaufladung oder Lachgaseinspritzung konnten da nicht mithalten.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist leider noch keine endgültige Ergebnisliste verfügbar, die Plätze eins und zwei der Profi-Wertung gingen jedoch an die Jungs von Hamon-Motors aus Berlin. Die mitgebrachten Toyota Supra querten die Ziellinie mit 337, bzw. 333 km/h.

Abschließend sein festzuhalten, dass es als sicher gelten dürfte, dass sich dieses bislang in Deutschland einzigartige Event wiederholen wird. Und evocars wird natürlich wieder mit dabei sein.

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